Shopsystemvergleich: Salesforce
Im fünften Teil unseres Shopsystemvergleichs werfen wir einen genaueren Blick auf das Shopsystem von Salesforce. Dabei beleuchten wir seine Besonderheiten, Stärken und Schwächen sowie seine Eignung für die Integration in die MACH-Architektur. Damit findest Du das passende Shopsystem für Dein E-Commerce-Projekt.
Was ist die Salesforce Commerce Cloud?
Die Salesforce Commerce Cloud ist die E-Commerce-Lösung von des US-amerikanischen Unternehmens Salesforce, das sowohl als B2B- und D2C- als auch als B2C-Version angeboten wird. Ursprünglich hatte sich Salesforce als reine CRM-Lösung positioniert, im Laufe der Zeit hat das Unternehmen durch Übernahmen und Merger viele neue Produkte wie die Salesforce Commerce Cloud unter seiner Marke vereint. Der folgende Shopsystemvergleich fokussiert sich ausschließlich auf die Salesforce B2B Commerce Cloud, da sich diese stark von der B2C-Lösung unterscheidet.
Die B2B Cloud ist eine SaaS-Lösung, die speziell auf Bedürfnisse von Unternehmen zugeschnitten und hoch skalierbar ist. Die E-Commerce-Plattform ist in drei verschiedenen Versionen erhältlich: Starter, Growth und Plus. Die Preise für alle drei Versionen sind nur auf Anfrage erhältlich.
Hier kann Salesforce punkten:
Die Salesforce Commerce Cloud bietet eine Headless-fähige E-Commerce-Plattform, die es Unternehmen ermöglicht, das Backend ihres Online-Shops unabhängig vom Frontend zu betreiben. Die kürzlich von Salesforce veröffentlichten Tools für Headless Commerce sind in der Salesforce Composable Storefront zusammengefasst. Mit der schrittweisen Einführung von Headless-Funktionen bietet Salesforce die Möglichkeit, Seite für Seite von einer vorlagenbasierten Storefront zu einer Progressive Web App (PWA) zu migrieren.
Das PWA-Kit von Salesforce umfasst mehrere vorgefertigte Komponenten und Pakete, die einen schnelleren Übergang zu einer Headless-Architektur ermöglichen. Darüber hinaus ergänzt der Managed Runtime Service von Salesforce die PWA-Toolbox, indem er die erforderliche Infrastruktur für die Bereitstellung und das Hosting der Headless Digital Storefront bereitstellt und automatisch die Skalierung bei hohem Verkehrsaufkommen sicherstellt.
Die Salesforce Commerce Cloud bietet zudem eine umfassende Integration von Drittanbieter-Apps über den Salesforce AppExchange und eine API. Die Commerce Cloud ist Teil des Salesforce-Ökosystems und erlaubt das Zusammenspiel mit dem Salesforce CRM, um Vertriebs-, Marketing- und Kundenservicedaten problemlos zu verknüpfen.
Durch die Skalierbarkeit des Salesforce Shopsystems kann die Plattform an die spezifischen Anforderungen eines Unternehmens angepasst und erweitert werden. So können Unternehmen sicherstellen, dass ihre E-Commerce-Aktivitäten auch bei zunehmendem Wachstum reibungslos ablaufen.
Eine der größten Stärken der Salesforce Commerce Cloud sind die Omnichannel-Funktionen, die auf der PWA-Toolbox basieren. Damit können Unternehmen nicht nur mehrere Webseiten verwalten, sondern auch eine mobile-freundliche Umgebung schaffen, die Kundinnen und Kunden ein optimiertes Einkaufserlebnis auf ihren mobilen Geräten bietet.
Als dedizierte B2B-Plattform verfügt dieses Shopsystem über eine Vielzahl von B2B-Funktionen: Sie ermöglichen die detaillierte Verwaltung von Produktinformationen wie Name, Beschreibung, Preis und Artikelnummern sowie die Zuordnung zu Kategorien und das Hinzufügen von Bildern, Varianten und Attributen. Ein optimierter Warenkorb- und Checkout-Prozess mit Funktionen wie One-Click-Shopping und das Speichern von Zahlungsdaten erleichtern den Einkauf. Unternehmen können aus einer Vielzahl von Zahlungs- und Versandoptionen wählen, die über Drittanbieter-Gateways integriert werden können, und individuelle Versandoptionen festlegen. Darüber hinaus unterstützt ein Werbe- und Rabattmanagement-Tool bei zielgerichteten Aktionen.
Die Salesforce B2B Commerce Cloud ist speziell auf die Bedürfnisse von B2B-Unternehmen zugeschnitten und bietet Funktionen wie Kontohierarchien, vertraglich vereinbarte Sonderpreise und personalisierte Kataloge. Durch die Plattform können Unternehmen auch mehrere Storefronts von einer einzigen Schnittstelle aus verwalten, was die globale Expansion erleichtert. Zudem unterstützt die Plattform verschiedene Zahlungsmethoden wie ACH und PO Payments oder Kreditkarte, um den Bedürfnissen der Geschäftskunden gerecht zu werden.
Daneben kann das Shopsystem auch mit ausgefeilten Marketingtools punkten, vor allem mit Personalisierungsfunktionen. Das Feature "Einstein AI" lässt personalisierte Inhalte, Produktempfehlungen und Suchergebnisse auf Basis des Kundenverhaltens und der Kundenpräferenzen erzeugen. Die integrierten Analysetools des Salesforce Shopsystem sorgen zudem für eine detaillierte Analyse des Kundenverhaltens, einschließlich Seitenaufrufen, Kaufverhalten und Abbruchraten. Durch die Personalisierung von Angeboten, Empfehlungen und Marketingbotschaften auf Basis von Kundeninteressen und -historie stärkt die Salesforce Commerce Cloud die Kundenbindung und steigert den Umsatz.
Die größten Herausforderungen des Shopsystems
Neben vielen Features hat die Salesforce Commerce Cloud aber auch ihre Schwächen: Zwar ermöglicht eine Low-Code-Umgebung den schnellen Aufbau von Online-Shops, doch vor allem Nutzer, die mit dem codebasierten Aufbau eines Shops vertraut sind, können auf unerwartete Hürden stoßen. Die Komplexität der Plattform und die Schwierigkeiten bei der Anpassung des B2B Commerce Cloud erfordern ein spezialisiertes IT-Team.
Darüber hinaus ist die Salesforce Commerce Cloud stark in das größere Salesforce-Netzwerk integriert und funktioniert am besten als Teil des Salesforce Customer 360-Pakets. Für Nutzer, die bereits Salesforce-Produkte verwenden, ist dies vorteilhaft. Aber für Neueinsteiger kann die Integration in das größere Salesforce-Netzwerk jedoch eine Herausforderung darstellen.
Dies führt auch zu einer weiteren Herausforderung: Kunden müssen Lizenzen für andere Salesforce-Produkte erwerben. Dazu zählt z.B. die Salesforce Sales Cloud oder die Revenue Cloud, um grundlegende Funktionen wie Abonnementfunktionen nutzen zu können. Darüber hinaus stellen die Gesamtkosten der Plattform insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen eine große Hürde dar. Beispielsweise müssen Kunden Benutzerlizenzen für die Einkäufer auf der Plattform erwerben. Hinzu kommen weitere Kosten pro Auftrag. Aus diesem Grund wird Salesforce Commerce Cloud als Premiumprodukt im oberen Preissegment gehandelt.
Das sagen die Experten
Die Salesforce B2B Commerce Cloud ist seit mehreren Jahren in Folge als Leader im Magic Quadrant von Gartner anerkannt. Auch in der Forrester Wave Commerce Solutions For B2B, Q2 2024 ist Salesforce aufgrund seiner vielfältigen Funktionen das führende Shopsystem. Im IDC MarketScape: Worldwide B2B Digital Commerce 2023–2024 ist Salesforce unter den Major Players eingeordnet. Auf der Bewertungsplattform OMR Reviews erreicht die Salesforce B2B Commerce Cloud eine Community-Bewertung von 4,3 von 5 Sternen.
Aufgrund der starken B2B-Funktionen und der bekannten, aber vergleichsweise geringen Schwächen der Plattform erhält Salesforce durch die Berechnung im kernpunkt Analyst Score insgesamt 76,6 Punkten und belegt damit den ersten Platz im gesamten Shopsystemvergleich.
Factsheet zu Salesforce B2B Commerce Cloud
- Name, Gründung, Firmensitz: Salesforce Inc. wurde 1999 in San Francisco von Marc Benioff und Parker Harris gegründet. Chairman & Co-CEO ist Marc Benioff.
- Serverstandort / DSGVO: EU (Frankfurt, London, Paris, über AWS-Cloud auch in Mailand, Stockholm, Zürich), USA, JP, sowie über AWS-Cloud auch Asien-Pazifik, Naher Osten und Amerikas. Hosting außerhalb der EU: Datenschutz wird vertraglich zugesichert und entspricht damit auch der DSGVO.
- Partnerlandschaft: 5000+ Drittanbieter-Apps im Salesforce AppExchange und über 200.000 zertifizierte Experten in jeder Branche und Region.
- Produktkonzept: SaaS, PaaS
- Produkttechnologie: Nativ für die Salesforce-Plattform. Nutzt die Lightning Experience (UI) und folgt der mandantenfähigen Architektur von Salesforce.
- Einsatzbereich: B2B, B2C, D2C
- Technische Eigenschaften: Salesforce Lightning als eigenes Framework, das für die Entwicklung von Salesforce-Anwendungen konzipiert wurde: Lightning Web Components, ein modernes und kompaktes Programmiermodell innerhalb der Salesforce-Plattform auf Basis von JavaScript und HTML. Build your own (LWR) Sites über Lightning Web Runtime, Salesforce Object Search Language (SOSL), Connect REST API, Apex API und SOAP-Webservices.
Salesforce – das richtige System für Dein Unternehmen?
Das B2B-Shopsystem von Salesforce überzeugt durch eine Vielzahl leistungsfähiger Funktionen und setzt zudem auf eine Headless-Architektur. Allerdings gestaltet sich die Integration mit Systemen anderer Unternehmen aufgrund der starken und gewachsenen Verflechtungen mit dem Salesforce-Ökosystem als herausfordernd. Im Gegensatz dazu ist die Integration mit einem MACH-zertifizierten Shopsystem wie commercetools wesentlich einfacher. Dies ermöglicht eine nahtlose Anbindung an führende Systemen wie Akeneo PIM oder Storyblok CMS, die ebenfalls auf der MACH-Architektur basieren. Wenn Du also nach einer zukunftssicheren Lösung suchst, die flexibel, agil und anpassungsfähig an die Bedürfnisse Deines Unternehmens sowie die Entwicklungen des Marktes ist, eignet sich das im kernpunkt Analyst Score direkt folgende commercetools als klare Alternative zu Salesforce.
Als zertifizierter commercetools Premier Partner und MACH Systems Integrator unterstützen Dich gerne bei der Auswahl und Implementierung von commercetools. Kontaktiere uns noch heute und lass uns gemeinsam Dein E-Commerce-Projekt auf die Überholspur bringen.