10 Tipps für eine erfolgreiche Integration von Contentful
Wie holst Du das Beste aus der Headless CMS-Lösung von Contentful raus? Wir zeigen Dir, worauf Du bei der Einbindung von Contentful achten solltest.
Was ist Contentful?
Die Composable Content Platform von Contentful sorgt dafür, dass Dein Unternehmen alle digitalen Inhalte optimal ausspielen kann. Du kannst Inhalte schneller erstellen und in großem Umfang auf unterschiedlichen Plattformen, Endgeräten und Kanälen bereitstellen. Das ist Digital Experience pur und bringt Dir zufriedene Nutzerinnen und Nutzer, die in Kombination mit einem E-Commerce-System zu zahlender und begeisterter Kundschaft werden. Contentful zeichnet sich durch Flexibilität und Skalierbarkeit aus.
Im Gegensatz zu einem klassischen CMS musst Du bei dieser auf dem MACH-Prinzip basierten Digital Experience Plattform mit seinem Headless Frontend nicht mehrmals einen Inhalt erstellen oder ihn für verschiedene Kanäle oder Formate bearbeiten. Mit der dazugehörigen Portion an cleverer User Experience sorgst Du dafür, dass Du Dich wirklich vom Wettbewerb abheben kannst. Deine zufriedenen Kundinnen und Kunden werden es Dir danken.
10 Praxistipps zur Integration von Contentful
In der dynamischen Welt des E-Commerce sind innovative Tools unerlässlich, um sich auf dem Markt vom Wettbewerb abzuheben. Ein solches Tool liefert Contentful mit seinem leistungsstarken Content-Management-System, das optimal für E-Commerce-Projekte geeignet ist. Doch wie kannst Du das Beste aus Contentful herausholen und es optimal in Dein E-Commerce-Projekt integrieren? Dieser Beitrag bietet Dir 10 wertvolle Tipps, wie Du Contentful effizient und effektiv nutzen kannst, um Dein E-Commerce-Geschäft auf die nächste Stufe zu bringen.
1. Optimiere die Redaktionsprozesse mit Rechten und Rollen
Unterschiedliche Abteilungszugehörigkeiten und Rollen im Unternehmen lassen es durchaus sinnvoll erscheinen, dass nicht jeder Kollege jede denkbare Aufgabe in Contentful ausführen soll. Administratoren mit Zugriff auf Konfigurationseinstellungen inkl. aller Berechtigungen nehmen natürlich eine zentrale Rolle ein. Best Practice ist aber auch der sogenannte 4-Augen-Workflow. Hier arbeiten Deine Kollegen bei der Erstellung und Veröffentlichung von Content zusammen. Die eine Rolle recherchiert und schreibt die Inhalte, die andere Rolle prüft und veröffentlicht sie schließlich.
So lässt sich zum Beispiel einschränken, welche Rollen welche Content-Types bearbeiten dürfen, so dass Mitarbeitende aus der Öffentlichkeitsarbeit nur Pressemitteilungen erstellen dürfen. Denkbar ist auch, dass externe Übersetzungsbüros nur Zugriff auf übersetzbare Felder erhalten und auch nur in der Sprache, für die sie tatsächlich zuständig sind.
Nutze die Contentful Rollen und Rechte zur Optimierung Deiner Redaktionsprozesse.
2. Suche die Nadel im Heuhaufen – aber nicht bei dir
Bestehende Inhalte, die sogenannten Entries, werden in Contentful unter dem Namen abgelegt, den Du bei der Erstellung vergeben hast. Wenn Du bestehende Inhalte später bearbeiten oder als Referenz zu einem anderen Entry zuordnen möchtest, musst Du den gewünschten Inhalt zuerst finden. Dies geschieht über eine durchsuchbare und filterbare Content-Liste.
Die Suchfunktion durchsucht zwar alle Felder der Entries nach den eingegebenen Begriffen, aber am Ende musst Du entscheiden, ob es sich um den gewünschten Entry handelt. Es ist daher ratsam, sich bereits im Vorfeld Gedanken über eine sinnvolle und einheitliche Namensgebung zu machen, damit die Entries möglichst schnell gefunden und identifiziert werden können. Dies sollte schon beim Aufbau der Informationsarchitektur ein fester Bestandteil der Planung sein, da dies gerade in Spaces mit viel Content, in denen sich viele Begrifflichkeiten doppeln können, von großer Bedeutung ist.
In diesem Beispiel wird die Annahme getroffen, dass es zwei "Über uns"-Seiten geben soll - je eine für Privatkunden und eine für Geschäftskunden. Letztere Variante soll im Menü unter "Geschäftskunden > Über uns" zu finden sein und könnte in Contentful aus folgenden Komponenten bestehen:
- Menüpunkt: "Geschäftskunden > Über uns"
- Seite: "Seite - Geschäftskunden > Über uns"
- Hero-Image: "Teambuilding Strand Betriebsausflug 2023"
- Überschrift: "Hauptüberschrift - Geschäftskunden > Über uns"
- Video: "Video - Image Video Geschäftsleitung Produktion Standorte"
- Artikel: "Artikel - Geschäftskunden > Über uns "
Achte darauf, dass Du die potenziell wieder verwendbare Entries nicht mit Bezug auf die Bereiche und Seiten benennst, in denen Du sie zum ersten Mal verwendest, sondern setze auf eine allgemeinere Bezeichnung.
3. Baue Inhalte mit der Vorschau in einer geschützten Umgebung auf
Modernes Contentmanagement ist weit mehr als das bloße Erstellen von Artikeln. Die Seiten werden komponiert und aus unterschiedlichsten Bild- und Textinhalten zusammengestellt. Häufig bieten die Content Types auch die Möglichkeit, Einfluss auf das Layout zu nehmen. Bearbeitest Du den Inhalt, wird der bearbeitete Entry vor der Veröffentlichung als "Draft" gespeichert. So bleibt er für die Öffentlichkeit unzugänglich. Contentful bietet Dir mit der "Content Preview API" aber eine Möglichkeit an, die Inhalte im Zustand "Draft" anzuzeigen.
Diese Möglichkeit solltest Du nutzen, um eine Vorschau auf Deine erstellten Inhalte zu erhalten.
So kannst Du Deine Inhalte in Ruhe vorbereiten, vor der Veröffentlichung qualitätssichern, mit Kolleginnen und Kollegen besprechen oder auch einfach mehrere Varianten ausprobieren. Probiere es einfach aus, wie Du Inhalte mit der Contentful Live-Vorschau zum Leben erwecken kannst.
4. Entkopple Asset-Management von Seiten-Layout
Contentful bietet eine grundlegende Möglichkeit, Bilder hochzuladen und in Entries zu verwenden. Es gibt sicherlich Szenarien, in denen diese Möglichkeit ausreichend ist. Projekte und Organisationen sind jedoch so heterogen, dass häufig auch der Bedarf nacheiner komfortableren und strukturierten Nutzung von Bildern in Websites besteht. Das Mittel der Wahl ist hier ein Digital Asset Management System (DAM). Contentful bietet eine ganze Reihe nahtloser Integrationen für cloudbasierte DAM-Systeme, wie z.B. Brandfolder, Bynder, Cloudinary oder auch Dropbox.
Bilder sollten in möglichst hohen Auflösungen in diese Systeme übertragen werden. Damit hast Du größtmögliche Flexibilität, was den Einsatz der Bilder angeht. Technisch gesehen wird beim Zusammenbauen der Inhalte für eine Seite einerseits der Content in Contentful abgefragt, andererseits aber auch die Bilder in der Contentful Media App oder in einem angebundenen DAM. Der Code kann dabei exakt das Datei-Format, die Qualität und Dimensionen anfragen, die genau für den Ausschnitt im Layout benötigt werden. Damit entfällt die Entscheidung über das Layout erst in dem Moment der Darstellung - und nicht schon beim Bereitstellen der Bild-Dateien.
5. Kenne und überwache die Usage-Limits Deiner Lizenz
Free, Basic oder Premium - egal für welches Preismodell Du Dich auch entscheidest, die Nutzungslimits sind immer begrenzt und es ist ratsam, diese zu kennen und zu überwachen.
Sei es die Anzahl der API-Zugriffe, die genutzten Spaces, User, Rollen, Sprachen, Content Types oder Entries - es ist wichtig diese Limits schon in einer sehr frühen Planungsphase zu berücksichtigen. So kannst Du z.B. eine Informationsarchitektur aufbauen, die mit der Menge der Content Types auskommt. Oder Du implementierst Techniken, mit denen die Menge der API-Calls reduziert werden kann.
Auch die Planung eines Rechte- und Rollenkonzeptes kann dafür sorgen, dass das Limit für die Rollen nicht überschritten werden muss. So verhinderst Du den ungewollten Anstieg der Betriebskosten.
6. Nutze die Mehrsprachigkeit
Contentful bietet Dir eine sehr individuelle Herangehensweise, um Deine Inhalte mehrsprachig anzubieten. Wenn die Märkte in den Ländern sehr individuelle Bedürfnisse haben und Du Deine Inhalte ganz individuell für jedes Land und jede Sprache präsentieren möchtest, bietet sich eine Lokalisierung auf Space-Ebene an. Möchtest Du hingegen schon im gleichen Space und mit Inhalten arbeiten, die du bereits hast? Willst Du jedoch die Freiheit nutzen, Inhalt in den einzelnen Sprachen asynchron zu unterschiedlichen Zeiten zu veröffentlichen oder vielleicht punktuell auch gar nicht? Dann ist Lokalisierung auf Entry-Ebene ein geeignetes Konzept.
Die gängigste Vorgehensweise ist jedoch die Übersetzung auf Feld-Ebene. Hier werden Felder als mehrsprachig konfiguriert. Bei der Erstellung des Inhalts stehen Dir für jedes Feld Eingabemöglichkeiten pro Sprache zur Verfügung. Mit entsprechendem Rechtemanagement kannst du auch festlegen, welche Rolle welche Sprache pflegen darf. Jedes der drei Konzepte hat seine Vor- und Nachteile. Wichtig ist nur, dass die Konzepte konsistent verfolgt und untereinander nicht vermischt werden, um eine gute Wartbarkeit und Nachvollziehbarkeit des Systems zu gewährleisten.
7. Vermeide Fehler durch das Rückwärts-Löschen von Referenzen
Wird in Contentful ein Entry "Teaser" gelöscht, der in einem anderen Entry "Teaserliste" referenziert ist, musst Du aufpassen. Zwar wird im Löschen-Dialog darauf hingewiesen und auch davor gewarnt, dass die Seite Schaden nehmen kann, aber löschen kann man den Inhalt "Teaser" dann dennoch direkt. Der "Teaser" wird zwar gelöscht, nicht jedoch die Verknüpfung in der "Teaserliste". Häufig geschieht das auch beim Entfernen von Media Assets. Oder anders formuliert: In einer Parent-Child-Verknüpfung kann ein Child gelöscht werden, aber im Parent ist immer noch die Referenz zum Child vorhanden.
Zum einen ist es sinnvoll, diese Möglichkeit bereits in der Planung zu berücksichtigen und den Webseiten-Code entsprechend zu härten. Damit soll verhindert werden, dass Referenzen auf der Seite eingebettet werden, die aber eigentlich gar nicht mehr vorhanden sind und so zu Fehlern führen. Andererseits kannst Du auch über eine eigene App nachdenken, die in Contentful alle nicht mehr intakten Verbindungen auflistet, so dass Du diese von Zeit zu Zeit sichten und auflösen kannst.
8. Vermeide Wiederholungen durch wiederverwendbare Content Types
Die Erstellung des Contentful Content Models ist ein wichtiger und iterativer Prozess, an dem möglichst viele Beteiligte beteiligt sind. Eine der zentralen Fragen ist, welche Inhalte an welcher Stelle wiederverwendet werden sollen. Denn gerade das Prinzip des strukturierten Inhalts und der Wiederverwendung ist ein entscheidender Wettbewerbsvorteil von Contentful.
Wenn Du unter jeden Deiner Artikel den Namen und ein Bild des Autors platzieren möchtest, benötigst Du hierfür einen eigenen Content Type "Autor", der aus jedem Content Type "Artikel" referenziert werden kann. Von nun an kannst Du diesen Autoren beliebig oft seinen verantworteten Artikeln zuordnen. Auch Teaser können wiederverwendet werden und beliebig in Listen, Kacheln oder Slidern auf unterschiedlichen Seiten ausgespielt werden. Dabei handelt es sich um den immer gleichen Teaser, der nur anders dargestellt wird. So erstellst Du den Inhalt nur ein einziges Mal – durch die Entkopplung von Inhalt und Layout kann er aber jedes Mal anders aussehen, je nachdem wie die Darstellung über Dein Frontend definiert wird.
9. Sichere die Konsistenz durch Content as Code
Bedürfnisse und Projektziele entwickeln sich ständig weiter und damit auch die Anforderungen an Dein Projekt. Dies hat zur Folge, dass im laufenden Betrieb häufiger Änderungen und Ergänzungen am Content Model vorgenommen werden. Dabei ist es wichtig, das Content Model im Backend und die darstellende Schicht im Frontend synchron zu halten, da sonst das Frontend auf Felder zugreift, die so schon gar nicht mehr existieren.
Um dies zu verhindern, solltest Du das Content Model per Command Line Interface (CLI) anpassen. Ein Stück Programmcode, eine sogenannte "Scripting Migration ", führt diese CLI-Operationen aus, mit denen das Content Model in seinen Soll-Zustand gebracht wird. Dies geschieht jedes Mal, wenn ein Frontend ausgeliefert wird, dass eine entsprechende Ausprägung eines Content Models im Backend erwartet.
Die Scripting Migration kannst Du zusammen mit Deinem Frontend-Code versionieren und in Deine Continous Delivery Strategie integrieren.
10. Bereite risikofrei große Releases mit Environment Aliases vor
Hand in Hand mit den gerade beschriebenen Vorteilen von "Content as Code " geht auch das Konzept der Environment Aliases einher. In Contentful kannst Du einen Space in ein Environment umwandeln. Von einem Environment können andere Environments als Kopie erzeugt und beliebig verändert werden. Häufig wird dieses Konzept genutzt, um eine Master-, Stage- und Dev-Umgebung zu realisieren.
Auf der Stage können komplette Bereiche redaktionell neu aufgebaut und das Frontend gegen diese getestet werden. Erst wenn alles wie gewünscht funktioniert, kann die Stage Environment per Knopfdruck zum Master Environment als Produktionsumgebung gemacht und der benötigte Frontend-Code deployed werden. So kannst Du große Releases ohne weitere Downtime realisieren. Sollte wider Erwarten doch etwas nicht so wie gewünscht arbeiten, kannst Du per Knopfdruck wieder auf das ursprüngliche Environment wechseln.
Deine Agentur für E-Commerce-Projekte
Wenn Du diese 10 Tipps gelesen hast, solltest Du tiefer in die Materie mit Contentful einsteigen. Unsere Einführung in Contentful eignet sich dafür hervorragend. Außerdem informiere Dich über die MACH-Architektur, denn Tools wie Contentful und unsere weiteren Partner bieten Dir ein unglaubliches Potenzial, um Dein E-Commerce-Geschäft nachhaltig zu transformieren. Wenn Du die oben genannten Tipps zur Implementierung von Contentful berücksichtigst, kannst Du nicht nur Deine Arbeitsprozesse optimieren, sondern auch die Benutzererfahrung Deiner Kunden verbessern.
Wenn Du Unterstützung bei der Integration von Contentful oder anderen Microservices und Applikationen auf Basis der MACH-Architektur benötigst, stehen wir Dir mit kernpunkt als Partner für Konzeption, Evaluation und Umsetzung von E-Commerce-Projekten zur Seite. Kontaktiere unsere Agentur und finde in einem gemeinsamen Gespräch heraus, wie wir Deine E-Commerce-Strategie perfektionieren und Dir den Weg zu Deinen Geschäftszielen ebnen können.